Lukaskirche Luzern
Objekt: Lukaskirche
Adresse: Morgartenstrasse 16, Luzern
Architekten: Möri & Krebs
Bauzeit: 1934/35
Umbau 1980/81: Ivo Musar, Musar Architekten AG
Steht seit 2013 unter kantonalem Denkmalschutz
Details
Die Lukaskirche Luzern
Die Lukaskirche ist Teil des Lukaszentrums, bestehend aus den drei Baukörpern Glockenturm, Kirche mit Gemeindesaal und Gemeindehaus. Die drei Kuben wurden additiv zu einem Ganzen verbunden. In seinen klaren, geometrischen Formen und der schnörkellosen, praktischen Bauweise mit Eisenbeton lässt sich die Kirche dem neuen Bauen zuordnen. Andererseits ist der traditionelle Hintergrund der Architekten Möri&Krebs in der neoklassizistisch anmutenden Monumentalität von Kirchturm und Freitreppe noch spürbar.
Im Wettbewerb von 1924 sollte die Kirche und das Gemeindehaus zu einem einfachen, würdigen und monumental wirkenden Bauwerk vereinigt werden. Es gab vier Siegerprojekte im historischen Baustil und tendenziell monumental, aber sie waren zu teuer, was den Baubeginn um Jahre verzögerte. In den 1930 er Jahre nahm die Kirchgemeinde das Bauprojekt wieder auf, weil die Raumnot in der Matthäuskirche zu akut war. Die Raumbedürfnisse wurden jedoch nach unten angepasst - es gab mittlerweile in verschiedenen Nachbar-Gemeinden reformierte Kirchen. Dadurch konnten die Sitzplätze in der Kirche und Gemeindesaal drastisch reduziert werden. 1932 sollte das Architekturbüro Möri&Krebes die Machbarkeit innerhalb eines gegebenen Kostenrahmens prüfen. Sie entwickelten Vorschläge für eine Kirche mit separatem Gemeindehaus. Der Gemeindesaal soll unter dem Kirchenraum liegen und eine monumentale Freitreppe wurde als Zugang zur Kirche angelegt. Dadurch gewinnt der Bau an Präsenz und Bedeutung. Durch den monumentalen Glockenturm ist die Lukaskirche sicht- und hörbar, trotz der hohen baulichen Dichte im Quartier. Die Grundsteinlegung fand am 1. September 1934 und die Einweihung am 10. November 1935 statt.
Der Kirchenraum ist eine längsgerichtete Saalkirche mit Empore und Chor. Durch die Reduktion von Material, Oberflächen und Ausstattung wirkt die Kirche schlicht. Die hochrechteckigen, direkt unter der Decke angesetzten Glasfenstern tauchen den Saal je nach Tageszeit und Witterung in verschiedene Stimmungen. Die drei schmalen, hohen Chorfenster leiten den Blick nach vorne zum Abendmahltisch, dem liturgischen Zentrum des Raums. Alle Glasfenster wurden von Louis Moilliet entworfen – ein Aquarellist und Glaskünstler, der u.a. Kontakte zum Blauen Reiter hatte.1980/81 wurde die Kirche vom Architekt Ivo Musar umgebaut. Dabei wurde der Chorbereich und die Empore vergrössert und ein Foyer, als grosszügige Begegnungszone, unter der Empore eingebaut. Auch wurden die Bänke neu ausgerichtet mit zwei Seitengängen.
Quelle und weitere Links:
«Lukaszentrum Luzern. Kirche und Gemeindehaus.» Reformierte Kirche Stadt Luzern, 2020.
Buchprojekt Lukaszentrum – Sanierung und Umbau, 2020
Bauprojekt Sanierung Lukaszentrum
St. Karli Kirche Luzern - Orientierungsprojekt für die Lukaskirche